Basilika & Willibrord

Päpstliche Basilika St. Willibrord Echternach (Basilica minor)
Pfarrkirche der Pfarrei Region Echternach St. Willibrord

Römisch-katholische Kirche – Erzdiözese Luxemburg 
Erzbischof: Kardinal Jean-Claude Hollerich

Die Geschichte beginnt, als Willibrord um 700 den Grundstein seines Klosters legt.

NEWS

24
MäR
Karwoche und Ostern in der Basilika
Fotos der Karwoche
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18
APR
Eucharistische Anbetung & Vesper
Jeden Donnerstag (ausser Schulferien)
18.30/19.00 | Basilika
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29
APR
Bibelabende
Mir liesen d'Markusevangelium
Méindes 19.30-21.30
Veräinshaus (passage des Demoiselles, Echternach)
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Die stolze viertürmige Basilika ist ein Symbol des "Himmlischen Jerusalems", ein Zeichen für Gottes geheimnisvolle Gegenwart auf Erden.

Basilika

Über 1300 Jahre Geschichte

698 - Gründung des Klosters durch Willibrord (658-739)

um 706 - erste Kirche

Um 706 lässt Willibrord das Klosters und die Kirche errichten. Die Kirche war um einiges kleiner als die heutige und ist noch in ihren Fundamenten (bei Ausgrabungen nach dem zweiten Weltkrieg freigelegt) unter dem Fussboden erhalten.

Ambo

Von der ersten Ausstattung existieren zwei gut erhaltene Ambo-Platten mit reichen Flechtbändern (insulare Kunst). Ein Abguss steht im Chorraum und wird als Ambo genutzt. Eine Rekonstruktion der ursprünglichen Ambo-Anlage befindet sich im Abteimuseum neben der Basilika, die Originale sind im Nationalmuseum in Luxemburg ausgestellt.

739 - Tod Willibrords

Vermutlich in der Nacht zum 7. November 739 stirbt Willibrord in Echternach, wo er sich die letzte Jahre zurückgezogen hatte, und wird gemäss seinem Testament in der Klosterkirche beerdigt.
Das erste Bodengrab (739) und das erste Hochgrab (Mitte 8. Jh.) sind bei Ausgrabungsarbeiten nach 1945 aufgefunden worden.
Der originale merowingische Sarkophag mit den sterblichen Überresten des Heiligen befindet sich seit 1906 in einem Grabmonument aus weissem Carrara-Marmor.

um 800 - zweite Kirche und Krypta

Willibrord wird bereits kurz nach seinem Tod als Heiliger verehrt.
Wegen des großen Pilgerandrangs zum Grab des Heiligen, wird eine neue, größere Klosterkirche gebaut. Ihre Krypta ist bis heute erhalten.
Die Kirche hat etwa die heutigen Ausmaße, was die Seiten- und Hochschiffwände anbelangt. An das nach Westen kürzere Schiff schloss sich später eine Westapsis an. Die Seitenschiffe schlossen nach Osten mit einer halbkreisförmigen Apsis.

Willibrordusquelle

Die Willibrordusquelle in der Krypta verweist möglicherweise auf ein früheres Baptisterium (8. Jh.) und zeugt von der missionarischen Tauftätigkeit Willibrords.

1031 - dritte Kirche

Nach dem Brand von 1016 wird 15 Jahre später die neue romanische Abteikirche vollendet. Sie entspricht in Form und Ausmaßen der heutigen Basilika. Vom Vorgängerbau werden Krypta, Chor, Querschiff, sowie der Grundriss übernommen.
Im Langhaus wird der sogenannte Echternacher Stützenwechsel angewandt: Pfeiler und Säulen wechseln sich ab, ein großer Bogen ruht jeweils auf den Pfeilern und überspannt je zwei kleinere Bögen, dazwischen eine Säule, wo die kleineren Bögen aufliegen.
Im Hochchor sind zwei spätromanische Kapitelle erhalten (links und rechts vom Chorfenster).
Die Klosterkirche erhält unter Abt Arnold I. (1242-1269) anstelle der Flachdecke ein Kreuzrippengewölbe (in den Seitenschiffen erhalten), die Fenster werden gotisch umgestaltet, Neubau der West- und Osttürme.

Fresken

Im Chorraum der Krypta sind Überreste romanischer Fresken aus dem 11. Jh. zu erkennen. Von den übrigen reichen Malereien, die das gesamte Raumbild der Abteikirche des 11. Jhs. prägte (als Beispiel siehe: St. Georg, Insel Reichenau, Oberzell), blieb nichts erhalten.

1604

Das Altarbild, von Anton Stevens 1604, stellt die Verehrung des Hl. Willibrord dar und zeigt die älteste Darstellung der Springprozession (heute in der nördlichen Seitenkapelle).

Sebastianskapelle

Unter Abt Petrus Fisch wird 1635 die Sebastianskapelle rechts vom Chor angebaut. Der frühbarocke Altar zeigt ein Gemälde von 1638, das die Pestheiligen Rochus und Sebastian, sowie den Stifter, Abt Petrus Fisch (+ 1657), zeigt. Reich skulptierte Mauernischen waren für die Aufnahme und Aufstellung don Reliquien bestimmt.

1678

1678 werden die romanischen Würfelkapitelle in korinthische Kapitelle umgearbeitet.

1700

Um 1700 wird für die Abteikirche ein neuer Hochaltar errichtet, wovon bis heute die Monumentalstatuen der Heiligen Benedikt und Willibrord zeugen (links und rechts vom Hochaltar).

1794 - Französische Revolution

1794 erobern französische Truppen Echternach. Die Kirche und das Kloster werden profaniert, die Benediktiner enteignet und vertrieben. Die französische Revolution beendet das über tausendjährige Wirken der Mönche.
Abtei und Kirche werden versteigert, in der Kirche wird eine Steingutmanufaktur eingerichtet. Nur ein Turm (von ehemals vier) bleibt bestehen und dient als Kamin. Die Kirche wird nach und nach ausgeräumt. Der Staat erwirbt 1843 die Osthälfte der Abtei und Kirche und richtet eine Kaserne ein, die Kirche verfällt allmählich.

1868 - Rekonstruktion der Kirche

Nach Gründung des Willibrordusbauvereins wird 1862 die ehemalige Abteikirche der Pfarrei geschenkt. Beim Wiederaufbau (nach Plänen des Trierer Dombaumeisters Chr. W. Schmidt) werden die Türme der Westfassade wieder aufgebaut und eine neue Vorhalle nach Plänen von August Othmar Essenwein (von Nürnberg) gebaut. 1868 wird die erneuerte Kirche eingeweiht.

1906

1906 werden die sterblichen Überreste des Hl. Willibrord aus der alten Pfarrkirche (Peter- und Paulskirche) an ihre ursprüngliche Grabstätte zurückgebracht. Das Grabmonument, geschaffen von Guiseppe Novi aus Genua, wird im Chor aufgestellt. Die Entwürfe sind von Dombaumeister Wilhelm Schmitz (Trier) und Br. Ludger Wilhelm Rincklake (Abtei Maria Laach).

Das Grabmonument

Das neogotische Grabmonument umschliesst den merowingischen Sarkophag mit den Gebeinen Willibrords. Auf der Oberseite sind Szenen aus dem Leben des Heiligen dargestellt.

Chorgestühl

Das Chorgestühl (Stallen) aus Eichenholtz wurde 1912 von Théophile Klem (aus Colmar) für die Basilika geschaffen. Die ausdrucksvollen Schnitzereien zeigen das grosse handwerkliche Können des Künstlers.

1939 - Basilica Minor

Für die Zwölfhundertfeier des Todes des Hl. Willibrord wird die Kirche restauriert, unter der Leitung von Clemens Holzmeister und Dominikus Böhm, und erhält monumentale Glasfenster von Anton Wendling (Aachen). Das Heiligtum wird in den Rang einer Päpstlichen Basilika erhoben (Basilika Minor).
Das Grabmonument des Hl. Willibrord wird in die neu geschaffene Confessio in der Krypta hinabgesenkt. Es sollte sich herausstellen, dass der neue Ort nur einige Meter von seinem ersten Bodengrab entfernt ist. 1949 sind die Grundmauern der ersten Kirche freigelegt worden.

1944

Während der Ardennenoffensive des zweiten Weltkrieges fällt ganz Echternach in Schutt und Asche, deutsche Truppen sprengen schliesslich im Dezember 1944 die ehrwürdige Basilika.

1953 - Weihe der wiederaufgebauten Basilika

Nach dem Krieg wird der staatliche Wiederaufbau unter der Leitung von Staatsarchitekt Hubert Schumacher und Architekt Michel Heintz wieder vom Willibrordusbauverein mitgetragen. Mgr Leo Lommel, zukünftiger Bischof von Luxemburg (1956-71) und grosser Kunstkenner, spielt eine wichtige Rolle bei der Planung und der Durchführung der Aufbauarbeiten.
Das neue Westwerk orientiert sich an der Fassade der Klosterkirche von Paray-le-Monial. Auch die beiden Osttürme werden wieder aufgebaut. Das Gewölbe des Mittelschiffes wird durch eine hölzerne Flachdecke ersetzt. Am 20. September 1953 erfolgt die kirchliche Weihe.

Hauptaltar

Der Hauptaltar besteht aus einem römischen Travertinblock und zeigt die Symbole der vier Evangelisten nach einem Entwurf des Bildhauers Auguste Trémont.

Confessio-Altar

Der untere Altar, der sogenannte Confessio-Altar, ist mit einem durchbrochenem Wellenmotiv dekoriert und durch einen Lichtschacht mit der Grabkammer des Hl. Willibrord verbunden.

Beichtstühle

Die Beichtstühle der Seitenkapellen werden zu Beginn des 17. Jh. für die frühere Jesuitenkirche und heutige Kathedrale in Luxemburg geschaffen. Sie gehören zu den bedeutendsten frühbarocken Bildhauerarbeiten des Grossherzogtums.

Glasmalereien von 1952/53

Die zahlreichen Buntglasfenster tauchen die Basilika in ein prächtiges Farbenmeer.
Die Chorfenster (von Jacques Le Chevallier) zeigen den Hl. Willibrord (flankiert von den Apostelfürsten Petrus und Paulus) in betender Haltung vor dem dreifaltigen Gott, umgeben von den Evangelistensymbolen.
Im Querschiff hat der Echternacher Künstler François Gillen die Sieben Schmerzen Mariens (Nordseite) und die Sieben Freuden Mariens (Südseite) dargestellt.
Die Seitenschifffenster (von Jean Barillet, Théodore Hanssen und Gustave Zanter) stellen das Leben des Hl. Willibrords dar.
Die Fenster des Mittelschiffs (Nordseite François Gillen, Südseite Emile & Joseph Probst) erinnern an hervorragende Gestalten aus der Geschichte des Klosters.
Die Fensterrose der Westfassade (von Emile & Joseph Probst) zeigt die astronomischen Tierkreiszeichen.

Torso

Der Torso des gekreuzigten Christus ist ein Überrest eines Missionskreuzes aus dem 19. Jh, das durch die Sprengung der Basilika im Dezember 1944 zerstört wurde.

Hängekreuz

Das Hängekreuz über dem Hochaltar vereint einen spätgotischen Corpus (Nordfrankreich um 1500) und ein 2022 von Künstler Johannes Nagel in traditioneller Schmiedetechnik geschaffenes Kreuz, das Christus am Lebensbaum darstellt.

Madonna

Die spätgotische Madonna mit Kind (teilweise originale Fassung) am rechten Chorpfeiler wurde vermutlich um 1470 in Süddeutschland gefertigt. Das Mondgesicht verweist auf die Offenbarung (12,1) „der Mond war unter ihren Füßen“. Die Weintraube ist als eucharistisches Symbol zu deuten.

Dokumentationszentrum

Das Dokumentationszentrum (Eingang im linken Seitenschiff) gibt dem Besucher einen Einblick in die Baugeschichte der Basilika, sowie in die Geschichte der Springprozession. Eine Gedenktafel zeigt, dass die Echternacher Springprozession am 16. November 2010 auf die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde. Das große Gemälde, die Springprozession zeigend, wurde von Lucien Simon für die Pariser Weltausstellung 1937 geschaffen.
Im Zugang zur Sakristei (im früheren Begräbnisgang, heute Musée lapidaire) befinden sich Fragmente von Grabdenkmälern sowie Statuen, die vor der französischen Revolution in der Klosterkirche aufgestellt waren, auch der Klöppel der ehemaligen Sebastiansglocke (die Glocke wurde 1944 zerstört), sowie zwei Statuen der Orangerie.

European Heritage Label

2022 erhält die Basilika den European Heritage Label, womit das Wirken Willibrords im europäischen Kontext gewürdigt wird. Die Klassifikation umfasst neben der Basilika mit Krypta und dem Dokumentationszentrum auch die alten Klostergebäude und das Abteimuseum.

European Heritage Label

Die Basilika ist die Grabeskirche seines Gründers, Wallfahrtskirche und Pfarrkirche zugleich.

Medien

Flyer (Rundgang) in verschiedenen Sprachen

WILLIBRORD

658 - 739

658

Willibrord wird 658 in Northumbrien (Teil des heutigen England) geboren. Der junge Adelige wird als Oblate im Kloster Ripon unter Abt Wilfrid, Bischof von York, erzogen. Sein Lehrer Wilfrid setzt sich für die römischen Traditionen ein und bekämpft die insularen Eigenentwicklungen.

688

Mit 20 Jahren tritt er ins irische Kloster Rathmelsigi (Clonmelsh, heute Carlow) ein, wo er 12 Jahre unter der Aufsicht von Abt Egbert zum Missionar ausgebildet wird. Dort empfängt er 688 die Priesterweihe.

690

Er ist geprägt vom Gedanken der „peregrinatio“, d.h. die eigene Heimat zu verlassen, um vielen Menschen in der Fremde das Evangelium zu verkünden und sie für Christus zu gewinnen. 690 bricht er mit 11 Gefährten auf, um als Missionar auf dem Festland zu wirken, besonders bei den heidnischen Friesen.

695

Willibrord reist nach Rom, wo er 695 von Papst Sergius zum Bischof geweiht und ihm das Pallium überreicht wird, ein dem Papst und Erzbischöfen vorbehaltenes Symbol ihres Hirtenamtes. Ihm wird dabei der kirchliche Name Clemens verliehen. Willibrord wird zum Erzbischof der Friesen und errichtet seinen Sitz in Utrecht.

Missionar

Willibrord strebt eine dauerhafte Missionierung an und geht systematisch und planmäßig vor. Er arbeitet eng mit den merowingischen Hausmeiern zusammen und stellt sich gleichzeitig unter die Autorität des Papstes. Diese Verbindung zwischen Staat und Kirche wird richtungweisend für die gesamte spätere Evangelisierung.

698 - Gründung der Abtei

Um 698 schenkt ihm Irmina von Oeren (Trier) ihren Teil der "Villa Epternacus", die durch eine weitere Schenkung von Pippin II und seiner Gemahlin Plektrudis ergänzt wird. Hier gründet Willibrord sein Kloster, ein wichtiger Stützpunkt für seine Missionsarbeit, die ihn nach Friesland, nach Flandern, an den Rhein, nach Thüringen und sogar nach Dänemark führt.
Erst nachdem König Radbod (einem grossen Gegner der Christianisierung) durch Karl Martel besiegt wird, kann Willibrord in Friesland bleibende Erfolge seiner Arbeit erzielen.
Während drei Jahren wird Willibrord von Winfrid/Bonifatius, begleitet, der in weiten Teilen des heutigen Deutschlands zum grossen Verkünder des Evangeliums wird.

IN DEI NOMINE FELICITER

Anlässlich seines 70. Geburtstages trägt Willibrord am Rand seines Kalenders die wichtigsten Stationen seines Lebens ein. Er schliesst mit einer Formel, die sein grosses Vertrauen in Gott ausdrückt.

739

Willibrord stirbt am 7. November 739 in der Abtei Echternach, wo er gemäss seinem Wunsch in der von ihm erbauten Kirche beigesetzt wird. Er wird bald darauf als Heiliger verehrt.

Hagiographie

Die wichtigsten Quellen, die uns über Willibrord berichten, sind die „Historia ecclesiastica gentis Anglorum“ von Beda Venerabilis (638–735) und die um 797 von Alkuin (735–804) und drei Jahrhunderte später von Abt Thiofrid (1081–1110) verfassten Biographien. Durch ihre Wundergeschichten (und ihre Legenden) verbreiteten sie den Ruf des Heiligen in weiten Teilen Europas.

Die Verehrung

Viele Brunnen und Quellen, die den Weg des Missionars säumen, zeugen von seiner Tauftätigkeit. Sie sind Gegenstand der Verehrung des christlichen Volkes, besonders beim Erflehen von Heilung, z.B. bei bestimmten Nervenkrankheiten von Kindern. Zahlreiche Kirchen werden unter das Patrozinium des Hl. Willibrords gestellt: u.a. in den Niederlanden, am Niederrhein und in Belgien, vor allem dort, wo die Abtei Echternach Ländereien besass oder Einfluss hatte.

Papstbesuch 1985

Während seiner Pastoralvisite in Luxemburg besucht Papst Johannes Paul II am 16. Mai 1985 das Grab des Hl. Willibrord. Anschliessend findet im Abteihof eine Begegnung mit der Luxemburger Jugend statt.

Rathmelsigi - Carlow

Während des siebten und achten Jahrhunderts ist Rath Melsigi, im heutigen County Carlow, das wichtigste angelsächsische Kloster in Irland. Hier werden Willibrord und viele andere für die Mission auf dem Festland ausgebildet.
690 startet Willibrord seine Mission von Carlow aus und richtet in seinem Kloster Echternach ein wichtiges Skriptorium ein. Viele Bücher, die heute in den großen Bibliotheken Europas zu finden sind, werden hier geschrieben. Die erste Generation dieser Schreiber stammte wahrscheinlich aus Carlow oder wurde hier ausgebildet.
2019 wird das restaurierte frühmittelalterliche Kreuz von Rath Melsigi in Anwesenheit einer Delegation aus Echternach unter der Leitung von Bürgermeister Yves Wengler eingeweiht.

Die Carlow-Verbindung

Im Juni 2017 reist eine Gruppe mit rund sechzig Personen von Carlow nach Echternach um an der Springprozession teilzunehmen.
Dabei überreicht der Erzbischof von Luxemburg, Jean-Claude Hollerich, eine Reliquie des Hl. Willibrord an Bischof Denis Nulty, um die historische Verbindung zwischen Carlow und Echternach zu würdigen.
Ende Juni desselben Jahres reisen etwa dreißig Echternacher nach Carlow, um an der Überführung der Reliquie in die Kathedrale von Carlow teilzunehmen.

Medien

Springprozession

Pfingstdienstag

Der Höhepunkt der Willibrordus-Verehrung ist die alljährliche Springprozession am Pfingstdienstag, die tausende Pilger aus dem In- und Ausland anzieht. Die Springer werden von einer Reihe Musikgruppen begleitet. Die Teilnehmer springen zu Ehren des Hl. Willibrords, einem Heiligen von europäischem Format, der oft als Apostel der BENELUX-Länder oder Apostel EUROPAS bezeichnet wird.

Ursprung

Im 11. Jh. erwähnt Abt Thiofrid einen bedeutenden Pilgerandrang an den Pfingsttagen. "Springenheiligen", d.h. Gläubige, die durch ein Gelübde zum Springen verpflichtet sind, finden wir erst am Ende des 15. Jhs. bezeugt. Die Gläubigen tanzen am Ende ihrer mehrtägigen Wallfahrt wohl nach dem Grundsatz "Gleiches wird durch Gleiches geheilt". Auf diese Weise versuchten sie von den sogenannten Tanzkrankheiten, wie z.B. Epilepsie, Cholera (Huntington-Krankheit) oder Ergotismus, geheilt zu werden oder sich dagegen zu schützen. Ob es sich dabei um ausgesprochen mittelalterliche Tänze handelt oder ob in der Springprozession vorchristliche Kultelemente weiterleben, lässt sich nicht genau feststellen.

Plan der Springprozession

Weltkulturerbe

Die Springprozession wurde am 16. November 2010 von der UNESCO auf die Liste des Immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen.

Immateriellt Kulturierwen zu Lëtzebuerg (IKI)

Springprozession 2023

Medien

Wallfahrt

Geschichte der Verehrung

Schon bald nach seinem Tod setzt die Verehrung Willibrords als Heiliger ein. Hagiographien und Wundererzählungen lassen das Ansehen und die Verehrung des Heiligen wachsen. Immer zahlreichere Pilger ziehen zu seinem Grab nach Echternach. Viele Brunnen und Quellen, die den Weg des Missionars säumen, werden als heilige Orte aufgesucht. Eine grosse Anzahl von Kirchen in Luxemburg, Belgien, Holland und am Niederrhein haben das Patrozinium Willibrords bis heute bewahrt.

Fürsprecher bei Gott

In früheren Zeiten wurde Willibrord vor allem als Fürsprecher bei Nervenerkrankungen, Fallsucht und Kinderkrankheiten angerufen. Heute wird der Heilige in allen möglichen Anliegen des (post)modernen Menschen angerufen : z.B. um Genesung in Krankheit, um Klarheit bei wichtigen Lebensentscheidungen, um Festigkeit in Glaubensfragen, um Kraft und Mut im Leben, um Unterstützung in Familienangelegenheiten.

Apostel Europas

Willibrords ausgedehnte Missionstätigkeiten legen die Grundlage für ein Europa, das im christlichen Glauben eine neue Einheit findet. Als großer europäischer Missionar seiner Zeit lädt Willibrord uns ein, in der Welt von heute neue Wege der Verkündigung zu finden, den Glauben an Gott als Quelle der Freude und des Friedens zu leben.

Jeden Montag: Pilgermesse

Jeden Montag wird um 9.00 Uhr am Grabe des Heiligen Eucharistie gefeiert: für alle Anliegen der Pilger, der Diözese und der Weltkirche.

Willibrordusoktave

In den Tagen um das Fest des Heiligen (7. November) findet die Willibrordusoktave mit eigenen Pilgergottesdiensten und andere Veranstaltungen statt. Viele Gläubige aus den verschiedenen Pfarreien und Dekanaten der Erzdiözese Luxemburgs pilgern in diesen Tagen nach Echternach zu Grab des Landesheiligen.

Fest des Hl. Willibrords am 7. November

Am 7. November feiert die Kirche den Gedenktag des Hl. Willibrord. In Echternach wird das Patrozinium der Basilika als Hochfest gefeiert.

Pilgergruppen

Die Echternacher Basilika wird jahrein, jahraus von vielen Pilgergruppen besucht.

Individuelle Gottesdienste für Pfarreien und Gruppen sind – nach Absprache mit dem Pfarrbüro – möglich.

Medien

Pilgerbüro

Sie planen eine Wallfahrt nach Echternach oder einen Besuch der Basilika? Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wir helfen Ihnen gerne weiter.

Pilger- und Wallfahrtsbüro

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Donnerstag
10.00 – 12.00 Uhr

12, Porte St Willibrord
L-6486 Echternach
Ausserhalb der Bürostunden sind wir über Telefon oder Mail erreichbar.

Praktische Informationen

Adresse
Basilique St Willibrord
12, Porte St Willibrord
L-6486 Echternach

Zugang und Öffnungszeiten
Die Basilika ist frei zugänglich und täglich von 08.00 – 18.00 Uhr geöffnet.
Am linken Seiteneingang der Basilika befindet sich eine Zugangsrampe für Menschen mit Behinderungen oder Rollstuhlfahrer.

Besuch der Basilika
Die Besucher sind gebeten die Basilika in Ruhe und Diskretion zu besuchen.
Während der Gottesdienste sind keine Besichtigungen möglich.
An Sonn- und Feiertagen ist eine Besichtigung ab 13.00 Uhr möglich.

Die Besucher sind eingeladen, den heiligen Ort der Stille zu respektieren.
Bitte nicht sprechen (oder nur mit gedämpfter Stimme), nicht telefonieren, nicht essen oder trinken, nicht rauchen.
Haustiere sind nicht erlaubt.
Aus Respekt vor den Räumlichkeiten werden Männer gebeten beim Betreten der Basilika keine Kopfbedeckung zu tragen.

Dokumentationszentrum (Besucherzentrum)
Der Zugang zum Dokumentationszentrum befindet sich im linken Seitenschiff der Basilika.

Die Öffnungszeiten sind:

  • April bis Oktober: täglich von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr.
  • November bis März: Samstags und Sonntags von 14 bis 16 Uhr.

Führungen
Um eine geführte Besichtigung zu organisieren, wenden Sie sich bitte an das Pfarrbüro (+352) 72 72 96 / iechternach@cathol.lu
oder an den Tourismusverband der Region Müllerthal – Kleine Luxemburger Schweiz guidedtours@mullerthal.lu

Texte: Alex Langini, Pierre Kauthen, Francis Erasmy

Fotos: Peuky Barone, Nico Dom, Francis Erasmy, Philippe Fauvel, Serge Feltes, Margret Friedrich (Fotostudio Creativ Echternach), Tom Osborne, Peda-Kunstverlag, Luc Schreiner, Pierre Weber, Frank Wilhelm

Archive: Pfarrarchiv, Archiv Willibrordusbauverein

Virtuelle Besichtigung